yellow_wie_klingt_gelb

yellow, wie klingt gelb (2003) – Rolf Julius

Rolf Julius

Farben weisen über sich hinaus. Spricht man vom Farbklang, so ist gewöhnlich das Zusammenspiel mehrerer Farben gemeint. Rolf Julius jedoch fragt nach dem Klang einer einzelnen Farbe, spricht zwei Geräuschen nicht nur eine akustische Interaktion, sondern auch eine optische Erscheinung zu, legt einem Klang die Fähigkeit nahe, sich selbst zu hören oder eine visuell und haptisch erfahrbare räumliche Dimension zu behaupten. Er untersucht Beziehungen zwischen einer äußeren Erscheinung und ihrem inneren Klang und sucht ihre Befindlichkeit aufzuspüren. In yellow, wie klingt gelb setzt Julius Worte zu poetisch eindringlichen, zweigeteilten Schriftbildern zusammen. Nur vereinzelt verwendet er neben der schwarzen auch die gelbe Schrift. Auch wenn die Betrachtung seines Werkes zunächst über den Sehsinn erfolgt, werden vor allem weitere Sinne angesprochen. Das Gesehene löst Erinnerungen und Empfindungen aus, lässt Klänge assoziieren und bewirkt letztlich die Erfahrung einer multisensorischen Sinnlichkeit.
(Dörte Zbikowski)

Abb.: © estate rolf julius

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