_2253-Cage-Ryoanji

Where R=Ryoanji (1987 und 1990) – John Cage

John Cage

Benannt nach dem berühmten Zen-Steingarten in Kyoto, Japan, ist dieses Stück ein Auszug aus einer Reihe zweiseitiger Zeichnungen, die Cage anfertigte, indem er den Raum um 15 Steine nachzeichnete, die er zuvor als Verkörperung des Ryoanji-Gartens auswählte. Die so entstandenen Zeichnungen wurden anschließend von einem zwanzigköpfigen Orchester als Notenblätter interpretiert, wobei jede der zweiseitigen Zeichnungen ein Lied ausmacht, das von Solisten (die einen Stein aus dem Garten repräsentieren) und Perkussionisten (die den Sand zwischen den Steinen darstellen) gespielt wird. Die Kurven zwischen den Steinen wurden als Glissandi der Solisten interpretiert, und ihre einander überlappenden Zeilen bedingten die Verwendung einer zuvor aufgezeichneten Performance, um das Stück vollständig durch virtuelle Duette und Trios interpretieren zu können. Diese Solistenteile wurden von einem Perkussionsteil begleitet, der nur aus zwei unbestimmten Tönen besteht, wobei einer mit Holzklangstäben, der andere mit Metallklangstäben erzeugt wird.
(John Kannenberg)

Abb.: © ZKM | Karlsruhe, Steffen Harms

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