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Trommelorchester + Partitur (2008) – Ulrich Eller

Ulrich Eller

Seinen Ursprung hat das Trommelorchester im Akt des Zeichnens. Ulrich Eller macht sein eigenes Zeichnen hörbar, indem er ein Blatt Papier auf das Schlagfell der Snaredrum legt. Der Trommelkessel verstärkt die Bewegungen eines harten Grafitstifts. Damit verschiebt sich die Aufmerksamkeit des Zeichnenden. Nicht nur das Auge überprüft den Vorgang, auch das Ohr folgt den Bewegungen des Stiftes. Das Hören gewinnt soweit an Bedeutung, dass die zeichnerische Aktivität dem Gehörten folgt und die entstehenden Linien und Muster lenkt. Die beim Zeichnen auf den Trommelfellen entstandenen Tonaufnahmen bilden das akustische Grundmaterial der Klangskulptur. Über eingebaute Lautsprecher werden die Aufnahmen in acht Snaredrums zurückgespielt. Auf das Feedback reagieren wiederum die geschlossenen Trommelkessel. Ulrich Eller versteht seine Arbeiten als „kompositorisches Spiel, nicht im Sinne von Tonlagen, Akkorden und Tempi, sondern als Dialog zwischen Material, Form und Klang“.

www.ulricheller.de

Abb.: © ZKM | Karlsruhe, Foto: Steffen Harms

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