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Pulse8 (1992/2004) – Michael Saup

Michael Saup

In einer Nische des Ausstellungsraumes ist der Boden mit grauem Kies ausgelegt. Die Besucher sind eingeladen, das Steinfeld zu betreten und näher an die Bildschirme zu treten, die an der gegenüberliegenden Wand aufgehängt sind. Beim Betreten des Felds entsteht ein Klang, der die Bilder auf dem zentralen Schirm verwandelt. Die pulsierenden Partikel, die „supreme particles“ der virtuellen Materie, verformen sich. Durch die Schritte auf dem Feld, aber auch durch Flüstern, Sprechen oder Singen in der Nähe der Bildschirme beeinflusst das Publikum die Masse und die Bewegungsrichtung der visuellen Elemente. Ein zufälliger Algorithmus und die Gesetze der Schwerkraft bestimmen ihre Bewegungen.

Das Steinfeld symbolisiert ein radioaktives, die Steine den radioaktiven Abfall, der als zerstörerisches Endprodukt der energieverschlingenden Informationsgesellschaft gesehen werden kann. So wandelt der Mensch. Der nur solange lebt, wie das schlagende Herz einen Puls verursacht, auf seinem eigenen Grab. Verstoßen aus der Unendlichkeit des Paradieses, und doch in den Händen der unendlich göttlichen Güte.

Abb.: © ZKM | Karlsruhe, Foto: Steffen Harms

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