intermedium – Hörstation
soundscape | musique concrète
radiokunst | radioartemobile
electronica | noise
Sound art kann per se als Kunst zwischen den Künsten, als Intermedia-Kunst par excellence definiert werden. Das historische Intermedia schlug sich bis zur Ablösung des Stummfilms durch den Tonfilm Ende der Zwanzigerjahre in Konzeptionen von optophonetischen Geräten, Farbklavieren, Lichtplastiken usw. nieder. Klang- und audiokünstlerische Theorien rekurrieren häufig auch auf die Rundfunk- und Hörspiel-Pioniere dieser Jahre. Dick Higgins definierte 1965 Intermedia als künstlerische Formen, die keiner bestimmten Gattung zugeordnet werden können. Die Digitalisierung künstlerischer Produktion, die sich ab den Neunzigerjahren vollzog, erfasste und veränderte unter anderem auch die Genres Hörspiel und Klangkunst. Intermedialität wurde selbstverständliche Praxis.
Diese Zunahme ästhetischer und medialer Mischformen aus Performances, Live-Sendungen, musiktheaterinspirierten Aufführungen, Remix-Projekten, Online-Präsentationen und interaktiven Versuchen war auslösend für die Idee ein Festival – intermedium – zu initiieren. Dort sollten, ausgehend von den Sparten Hörspiel, akustische Kunst und Klangkunst, intermediale Projekte zur Diskussion gestellt und ausgestrahlt werden. 1999 veranstaltete die Abteilung Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit ARD-Sendern, DeutschlandRadio und dem ZKM das Medienkunstfestival intermedium 1, 2002 folgte das Medienkunstfestival intermedium 2.
Kuratoren: Katarina Agathos und Herbert Kapfer
Philip Jeck, Vinyl Coda III, 1999, 44:17 Min.
Eva Weinmayr, Ahhhh! Contagion Mentale!, 2008, 3:05 Min.
Thomas Meinecke / Move D, Osterglocke / Daffodil, 2007, 5:24 Min.
Rolf Dieter Brinkmann, Kuck mal da der Eisbaum, 1973, 11:19 Min.
Carlfriedrich Claus, Basale Sprech-Operationsräume (Track 1 und 2), 1996, 9:40 Min.
Laar / Zeitblom, hypersound concrète, 1999, 30 Min.
Ammer & Console, Heimat und Technik. Das Heidegger Bootleg, 1999, 30 Min.
Claus van Bebber, Solo, 2002, 15:37 Min.
Amiri Baraka / Kid 606, speak, 2001, 5:57 Min.
Valeri Scherstjanoi / Lesser, laut, 2001, 5:06 Min.
Loopspool, Beschleunigter Zerfall. Piano Destruction Concert 1966. Remix
Sung Hwan Kim / dogr, touching heads, 2010, 6:20 Min.
Wolfgang Müller, Séance Vocibus Avium (Ausschnitt), 2008, 16:12 Min.
Robert Lax / Tarwater, The bomb. Scenario for auditorium, 1990/2003, 4:34 Min.
Kuratoren: Herbert Kapfer und Katarina Agathos