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Improved Tele-vision. Make your choice and become avant-garde (2001) – Cornelia Sollfrank

Cornelia Sollfrank

Ist Arnold Schönbergs Streichquartett Verklärte Nacht nichts als „Wagnerian Quatsch“? Als solchen bezeichnete es der Videokünstler Nam June Paik 1977 und „verbesserte“ die Musik, indem er sie viermal langsamer auf eine Schallplatte pressen ließ. Der Schweizer Aktions- und Objektkünstler Dieter Roth antwortete darauf 1979 mit einer eigenen, wieder beschleunigten, Edition. Cornelia Sollfranks Installation Improved Tele-vision schreibt diesen Streit fort.

Der web-basierte Teil der Installation besteht aus einem Tonstudio und einer virtuellen Galerie. Im Studio können die Nutzer das Tempo der Musik selbst steuern. Die Galerie zeigt die Genealogie „Schönberg, Paik, Roth, Sollfrank“. Für die Installation im realen Raum komponierte Cornelia Sollfrank eine eigene Musik mit dem Titel Self-paced [In eigenem Tempo]. Der Titel des Stücks bezieht sich auf eine Äußerung Paiks, in der er die Frage seiner mongolischen Vorfahren, was sich jenseits des Horizonts befinde, beschreibt: „Sie mussten hingehen um noch mehr sehen zu können – ‚Tele-vision’ im Griechischen bedeutet ‚In-die-Ferne-Sehen’ = Fernsehen.“

Soundsequenz: Cornelia Sollfrank, Automatisch Generierte Autorschaft, Hörspiel, 37 Min. (2004), Kooperation mit Timothy Didymus (UK)

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