_2664-Eastley

A Procession of Ghosts (2000) – Max Eastley

Max Eastley

Die Stahlkabelfiguren dieser Installation waren eines Abends in meinem Studio aufgebaut, und sie liefen die ganze Nacht weiter, während ich mich im Nachbarraum zum Schlafen hingelegt hatte. Etwas später erwachte ich nach und nach aus einem Traum über ein Medium bei einer Séance, das eine Planchette benutzte – ein kleines Gerät mit Rädern und einem Bleistift, das von der Hand des Mediums über ein Blatt Papier bewegt wurde, um Botschaften von Geistern aufzuschreiben. Die Bewegungen der Hand des Mediums und die geräuschlose Bewegung des Bleistifts auf dem Papier gingen langsam in das Geräusch des Stahls über, der sich im Nachbarraum über das Papier bewegte.

Stille ist ein Zustand des Nicht-Bewusstseins; wenn wir wahrnehmen, sind wir lebendig, unabhängig davon, wie klein der Reiz auch sein mag. Vielleicht versuche ich deshalb, besonders durch Geräusche und Bewegungen am Rande der Wahrnehmbarkeit Bedeutung zu finden; in einer flüchtigen, traumhaften Welt, die für mich die grundlegendste ist und dem Zustand des Lebens selbst am nächsten steht. (Max Eastley)

Die hier ausgestellte Arbeit baut modifizierend auf Eastleys 1984 im Het Apollohuis präsentierter Installation Ten Men auf, bei der ebenfalls mithilfe von Motoren Drähte auf Papier kratzten.

Abb.: © ZKM | Karlsruhe, Foto: Steffen Harms

< >